Das schlimmste was einem Tierhalter passieren kann, ist u.a. eine Vergiftung seines geliebten Vierbeiners. Oft hört man von extra ausgelegten Giftködern, doch auch unbeabsichtigt finden wir in unserem Lebensraum Dinge, die zu schwerwiegenden Vergiftungen bis hin zum Tod führen können.
Vielen fallen nun die Lebensmittel als erstes ein, doch gerade Pflanzen und Medikamente können eine „Giftquelle“ für den Hund darstellen, ja sogar für einige Hunde mit dem MDR1 Defekt ist Pferdekot eine Gefahrenquelle. Welche das sind, wie sie sich äußern und vor allem was man im Notfall tun kann, möchte ich euch in diesem Text ausführlich erklären.
VergiftungserscheinungenOft bekommt man gar nicht mit, dass ein giftiger Bestandteil aufgenommen wurde, jedoch verhält sich der Hund / die Katze auf einmal sehr komisch. Vergiftungssymptome können jedoch sehr vielfältig sein und bei dringendem Verdacht einer Vergiftung sollte der Tierarzt das erste Ziel sein.
Mögliche Symptome können sein:
Es ist passiert! Was nun?
Ein unbeaufsichtigter Augenblick, ein genussvolles runterschlingen und schon ist es passiert. Der Hund / die Katze hat etwas aufgenommen, das womöglich in gewissen Mengen sehr schaden kann. Doch wie verhalte ich mich in einem solchen Fall?
Zunächst mal: KEINE Panik (!), sondern Ruhe bewahren, denn auch das Tier merkt, dass etwas nicht stimmt und nun ist es am wichtigsten, dass der Tierhalter einen gewissen Halt vermittelt und vor allem auch der Tierarzt alle für ihn wichtigen Details zum Vergiftungsgeschehen erhält. Dies ist nur möglich, wenn man selbst einen klaren Kopf behält.
Um jedoch genau in einer solchen Situation nicht in Panik zu geraten, finde ich einen sog. Notfallplan als absolut sinnvoll. Dieser wird gut auffindbar platziert, sodass ihn jede Person im Haushalt ohne Probleme schnell findet.
Wie könnte so ein Notfallplan aussehen?
Vergiftungen durch Lebensmittel:
Das Repertoire an Lebensmitteln, die Hund und Katz‘ fressen können ist sehr groß, dennoch gibt es das ein oder andere Lebensmittel, dass vom Hunde- und Katzenmagen eher ferngehalten werden sollte:
Vergiftungen durch Medikamente:
Da Humanarzneimittel (ca. 17%) und Tierarztneimittel (ca. 27%) einen erheblichen Anteil an Vergiftungen bei Kleintieren darstellen, ist es besonders wichtig, dass diese für unsere Vierbeiner (Hund/Katze) unzugänglich aufbewahrt werden!
Welche das u.a. sein können habe ich in einer kleinen Liste zusammengefasst.
Gruppe „Schmerzmittel“
Weitere giftige Medikamente:
Vergiftungen durch Pflanzen:
Pflanzen so grün und bunt in verschiedensten Formen schmücken nicht nur unsere Gärten und Wohnbereiche, auch in freier Natur können einige Pflanzen dennoch zur giftigen Partie für unsere Fellnasen werden. Neben den Medikamenten ist auch hier bei ca. 13% der Vergiftungsfälle von Kleintieren (Hund, Katze) erhöhte Vorsicht geboten.
Symptome können sein = Erbrechen, Speicheln, Apathie, zittern, Durchfall, Kreislaufbeschwerden, Lähmungen
Empfehlung:Da die Liste der giftigen Pflanzen sehr umfangreich ist, empfiehlt es sich ein sog. „Anti-Pflanzenfress-Training“ zu absolvieren und dem Hund somit beizubringen die lustigen bunten und kräftig grünen Pflanzen doch lieber nur anzusehen, statt zu fressen.
Gruppe „Zimmerpflanzen“
Stark giftig:Amaryllis, Azalee, Becherprimel, Christuspalme, Dieffenbachie, Immergrün, Purpurtute, Zierkürbis
Giftig:Aloe Vera, Alpenveilchen, Benjamin, Christusdorn, Drachenbaum, Elefantenfuß, Fensterblatt, Gummibaum, Klettenfeige, Philodendron, Weihnachtsstern, Yucca
Schwach giftig:Agave, Grünlilie, Schusterpalme, Zierspargel, Zimmerbambus
Gruppe „Gartenpflanzen“
Stark giftig:Aronstab, Blauregen, Buchsbaum, Christrose, Efeu, Eiben Gewächse, Engelstrompete, Gartenbohne, Hanf, Heckenkirsche, Hyazinthe,, Kartoffelkraut, Korallenbaum, Krokus, Maiglöckchen, Mistel, Narzisse, Oleander, Osterglocke, Rhabarbarblätter, Rhizinus, Rhododendron, Rittersporn, Robinie, Rosskastanie, Sadebaum, Stechapfel, Stechpalme, Thuja, Tomate (unreif grün), Virginischer Tabak, kleiner Winterling, Wurmfarn
Giftig:Besenginster, Eiche, Liguster, Schneeball, Schneeglöckchen, Schwertlilie, Tulpe
Schwach giftig:Akelei, Alpenrose, Feuerdorn, Fichte, Fleißiges Lieschen, echtes Geißblatt, Hartriegel, Hortensie, Pfingstrose, Tränendes Herz, Waldrebe
Gruppe „Wildpflanzen“
Stark Giftig:Adlerfarn, Adonisröschen, Bärenklau, Bärlauch (Menge macht das Gift), Besenginster, schwarzes Bilsenkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Buschwindröschen, Eisenhut, Fingerhut, Geißraute, Gottes Gnadenkraut, Besenginster, Goldlack, Goldregen, Jakobsgreiskraut, Herbstzeitlose, Hahnenfuss, Hundspetersilie, Jakobskreuzkraut, Kirschlorbeer, Kornrade, Krokus, Lupine, Maiglöckchen, Mohn, Bittersüßer Nachtschatten, Pfaffenhütchen, Rainfarn, Gefleckter Schierling, Seidelbast, Tollkirsche, Stinkwacholder, Wasserschierling, Wolfsmilch, Weißer Germer, Wurmfarn, rote Zaunrübe
Giftig:Bocksdorn, unreifer grüner Hollunder, Küchenschelle, Mistel, Primel, Sauerklee, Ackerschachtelhalm, Schöllkraut, Sumpfdotterblume, Waldmeister
Schwach giftig:Bigelkraut, Eberesche, Persischer Ehrenpreis, Estragon, Huflattich, Mahonie, Schwedische Mehlbeere, Physalis, Sauerampfer, gewöhnliche Schneebeere
Weitere Vergiftungsmöglichkeiten:
Haushaltsmittel wie auch Körperpflegeprodukte, Pestizide, diverse Pilze aber auch Drogen sind natürlich eine Gefahrenquelle für unsere geliebten Vierbeiner. Deshalb sollte man auch hier die Augen offenhalten, diese unzugänglich aufbewahren und bei Verdacht schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.