Darf ich mich vorstellen?

„Uhhh da kommt er wieder der Casanova… hör ich sie tuscheln, wenn ich meines Weges stolziere. Mit meinem weichen und glänzenden Fell lässt sich die Brust einfach viel besser emporheben, ein selbstbewusster Gang und die Mädels schmelzen nur so dahin… Doch das war nicht immer so, vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ganz dünnes und vor allem super stumpfes Fell, und man roch mich schon aus 100 Meter Entfernung. Man, man, man war mir das peinlich. Von wegen stolz mit erhobener Brust. So klein wie möglich wollt ich sein, damit mich ja keiner sieht und Mädels ha das ich nicht lache…. Doch jetzt bekomme ich noch oben drauf täglich ein wunderbares Menü von meinen Menschen serviert. Genüsslich wird dahingeschlemmt mhhhh…  BARF nennen sie es. Keine Ahnung was sie damit meinen, aber es ist HERVORRAGEND! Und mir geht’s schon viel besser – mein Körpergestank ist komplett weg, meine Häufchen muss ich nur noch 1-2x täglich setzen und das Fell, ich sag‘s euch ein wahrer Traum! Probiert es aus – ich kann es euch nur empfehlen!“

BARF

BIOLOGISCH ARTGERECHTE ROHFLEISCH FÜTTERUNG

BARF – Rohfleischfütterung oder wie ich es nenne: Das Baukastenprinzip der Hunde- und Katzenernährung! Diese Füterungsart zielt darauf ab, nur das zu füttern, was Hund und Katze wirklich brauchen! Durch die Möglichkeit die einzelnen Bestandteile der Fütterung so auszuwählen, wie es Katze oder Hund benötigt, ist es möglich sämtliche kostensparende und geschmacks-verstärkende oder gar belastende Bestandteile wegzulassen. Heraus kommt eine schmackhafte, nährstoffreiche und dabei auf das Tier abgestimmte Fütterung!    

Wie kann man sich BARF nun vorstellen?

Frei nach dem Baukasten-Prinzip werden beim Rohfleisch füttern tierische Bestandteile (Fleisch, Innereien, RFK) und pflanzliche Bestandteile (Gemüse, Obst, ggf. Getreide), sowie wertvolle Öle und Supplemente so zusammengesetzt, dass sie ein „Alleinfuttermittel“ ergeben. Wichtig jedoch ist, dass dies nach dem Nährwert-Bedarf von Hunden und Katzen berechnet und zusammengestellt wird. Eine „Pi-mal-Daumen“ Fütterung kann in sehr vielen Fällen beim BARFen zu einer ungewollten Über- oder Unterversorgung an Nährstoffen führen.

Kann jede Fellnase gebarft werden?

Jeder Hund von 1,5 kg bis 90kg kann gebarft werden. Gerade bei Erkrankungen ist eine BARF-Fütterung oft sinnvoll, sollte aber auf jeden Fall fachmännisch zusammengestellt werden. Oftmals heiß diskutiert, aber dennoch möglich ist auch eine BARF-Fütterung bei Dalmatinern, sowie bei Leishmaniose erkrankten Hunden. Auch Katzen jeder Rasse und Größe könnten theoretisch gebarft werden – hier spielt nur leider die Akzeptanz der feinfühligen Samtpfoten eine Rolle.

"BARF FÜR HUNDE"

Der Hund ist ein „Omnivore“ (Allesfresser) und daher schwankt die Verteilung der tierischen und pflanzlichen Bestandteile in der Fütterung je nach Bedürfnis von 50% tierisch + 50% pflanzlich bis hin zu 80% tierisch + 20% pflanzlich. Gemüse, Obst und Co sind hierbei nicht nur Ballaststoff-Lieferant für eine gesunde Darmperistaltik, sondern tragen zu einer ausgewogenen Nährstoff-Bilanz bei.

Tierischer Bestandteil 50 – 80% Pflanzlicher Bestandteil
OHNE Getreide
20 – 50%
Pflanzlicher Bestandteil
MIT Getreide
20 – 50%
ca.  50 % Muskelfleisch ca. 75 – 85% Gemüse ca. 40% Gemüse
ca. 20% Kutteln ca. 15 – 25% Obst ca. 20% Obst
ca. 15% Innereien 0 % Getreide ca. 40% Getreide
ca. 15% RFK (50% Fleisch + 50% Knochen)

Um eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten wird die Futtermenge mit ca. 2 – 4% vom Idealgewicht des Hundes pro Tag berechnet. Dies wäre bei einem 20kg schweren, normal aktiven, kastriertem Hund ca. 2,3% pro Tag = ca. 460g Gesamtfuttermenge.  Aber Fleisch, Gemüse und Obst reichen alleine für eine ausgewogene Ernährung nicht aus! Deshalb sollte die Futterration mit verschiedenen Ergänzungsfuttermitteln, sowie Omega-3 Fettsäure haltigen Ölen ergänzt werden.

Vitamine, Mineralstoffe & Spurenelemente

  • Jod (Seealgenmehl)
  • Calcium (Eierschalenpulver, Knochenmehl etc.)
  • Vitamin E (Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Vitamin E Tropfen)
  • Zink (Optisolo Zink)

Omega-3 Fettsäuren

  • Lachsöl
  • Leinöl
  • Hanföl
  • Nachtkerzenöl
  • Borretschöl

Zeitaufwand

Um den Zeitaufwand so gering wie möglich zu gestalten habe ich 2 Variationen von BARF-Plänen für dich erstellt:

  • Kleine Hunde: 1,5 Stunden monatlich für das Zusammenmischen der Ration + täglich 5 Minuten zur Fütterung (Musterplan öffnen)
  • Große Hunde: 5-10 Minuten für die Zubereitung der täglichen Futterration (Musterplan öffnen)

Wichtig

Dies sind lediglich grobe Richtwerte. Eine BARF-Ration sollte nach dem tatsächlichen Nährstoffbedarf des Hundes berechnet werden, um in späterer Folge Über- bzw. Unterversorgungen zu vermeiden. Gerade bei erkrankten Hunden ist dies essenziell und eine „Pi-mal-Daumen“ Fütterung wirklich nicht zu empfehlen!

BARFen ja, aber richtig!

Viele Tierärzte und BARF-Gegner haben nicht ganz unrecht, wenn sie sagen „Nur wegerm BARFen gibt es wieder Nährstoffmangel und Überversorgungen!“. Auch ich als Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen bin dieser Meinung.

Jetzt fragt ihr euch sicher: „WARUM?“

Wie bereits erwähnt ist die Frischfleisch-Fütterung für mich wie ein Baukasten, den ich so zusammen stecken muss, dass auch nichts fehlt. Dies ist oft nicht leicht und erfordert in den meisten Fällen fachmännisches Wissen. Im Gegensatz zum Fertigfutter, welches bereits im Namen verrät dass es „fertig“ zusammen gestellt ist, gilt es beim BARFen den Nährstoffbedarf mit den einzelnen Futterkomponenten ausreichend zu decken, was oft nicht einfach ist. Deshalb kann eine „Pi-mal-Daumen“ Fütterung oft zu gesundheitsschädigenden Spätfolgen führen.

Dann BARFe ich lieber nicht?

Natürlich könnt ihr BARFen! Es gibt nichts Besseres! Aber eben nur wenn es richtig gemacht wird. Und kompliziert ist es auch nicht! Nur lasst euch mit dem Thema Rohfleischfütterung ein, nehmt die Zusammenstellung nicht auf die leichte Schulter und rechnet euch ggf. die Ration selbst einmal aus. Informiert und recherchiert genug und wenn ihr euch dennoch unsicher seid oder ihr keine Zeit für eine ausgiebige Recherche habt – dann empfehle ich euch einen BARF-Plan erstellen zu lassen.

Noch Fragen?

Gerne beantworte ich dir diese in einem persönlichen Gespräch.
Ich freue mich auf dich!

Kontakt