BARF – die Biologisch Artgerechte Rohfleisch Fütterung – ist für mich eine Art Baukastenprinzip bei der die einzelnen Bestandteile der Fütterung ein gesamtes „Alleinfutter“ ergeben, wenn sie in der richtigen Menge zusammengestellt sind.Dies ist ein enormer Vorteil gegenüber den „Fertigfuttermitteln“ wie Trocken- oder Nassfutter, welches im Handel als „Alleinfuttermittel“ erhältlich ist. Hier kann ich die Bestandteile nicht nach Belieben austauschen.Beim BARFen ist dies jedoch möglich und somit kann man bei der Futterzusammensetzung sowohl auf Vorlieben bzw. Abneigungen wie auch auf Erkrankungen und sogar eine sensible „Tierbesitzer Nase“ eingehen. Denn Blättermagen und Co sind nicht jedermanns „Geruch“ und können z.B. bei Futtermittelunverträglichkeiten auch zum Problem werden.
Aber gibt es Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel beim BARF, die wirklich in keiner Ration fehlen dürfen?
NEIN!
Alles im Napf kann individuell auf die Bedürfnisse, sowie den Gesundheitszustand deiner Fellnase abgestimmt werden. Es ist nur wichtig (!), dass du nicht einfach Bestandteile, ohne nachzudenken weglässt, weil sie dir oder deinem Vierbeiner nicht zusagen.
Deshalb erkläre ich dir grob im nachfolgenden Text, warum du welche Bestandteile beim BARF benötigst und wie du sie ggf. austauschen oder ersetzen kannst, ohne dabei eine Über- oder Unterdosierung der Nährstoffe zu riskieren.
Pflanzlicher Bestandteil beim BARF:
Oft höre ich „Mein Hund frisst partout kein Gemüse – was soll ich tun, das gehört doch beim BARFen dazu!?“
Nun prinzipiell dient das Gemüse und Obst vor allem eines, und zwar der Ballaststoffzufuhr. Neben den Ballaststoffen bietet es auch weitere Vorteile, wie z.B. Flavonoide und Gerbstoffe, welche sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken können. Aber was bringt es, wenn vor allem der Hund die Ration deswegen links liegen lässt? Gar nichts. Genau und deshalb wäre es im Notfall sogar möglich gänzlich ohne Gemüse-Obst Anteil beim BARF auszukommen.
(!) Wichtig (!) hierbei ist jedoch, dass die Ration dann dementsprechend für eine gesunde Darmperistaltik entweder mit einem erhöhten Pansen-/Blättermagen Anteil auskommt oder ergänzend Ballastsstoffe (wie z.B. Flohsamenschalen) gegeben werden.
Bestehen jedoch Krankheiten, welche eine niedrige Zufuhr von Fleisch erfordern ist eine Fütterung von Gemüse-Obst und auch Getreide zum Teil sogar notwendig und sollte dann nach Möglichkeit den Vorlieben des Hundes entsprechend angepasst werden.
Bei Katzen, welche Carnivoren sind ist eine Zugabe von Gemüse-Obst im vornherein bei 5-10% in der Ration und dient hier wirklich nur der Versorgung von Ballaststoffen für eine gesunde Darmperistaltik und kann dementsprechend gut mit geschmacksneutralen Ballaststoffen ersetzt werden.